Unsere langjährige Mitarbeiterin Barbara Rannegger hat den Verlag Müller und Schindler nach London begleitet und teilt ihre eindrucksvollen Erlebnisse mit uns. Dabei spricht sie nicht nur über die Geburtsstunde von Kulturalis, sondern gibt auch Einblicke in unsere Arbeit: diesmal stand ein Farbvergleich in der British Library auf dem Programm.
Kulturalis Launch & Farbvergleich
Die offizielle und persönliche Einladung zum Startschuss von Kulturalis, einem auf Kunstbücher und Museumskataloge spezialisierten Verlag, liegt in meinem Postfach. Ich krame sofort meinen Terminkalender hervor – ja, ich schreibe meine Notizen immer noch ganz traditionell per Hand in meine Agenda – und freue mich, dass dem Londonbesuch terminlich nichts im Wege steht.
Und so betrete ich nach sehr langer Zeit (ich habe vor meinem Studium ein halbes Jahr in London gelebt) am 10. März 2024, einen Tag vor der Verlagspräsentation von Kulturalis im Savile Club und zwei Tage vor Beginn der London Book Fair in Olympia London, englischen Boden. Obwohl in der Zwischenzeit viel Wasser die Themse hinuntergeflossen ist, hat sich London kaum verändert: dieselben Gerüche, dasselbe Flair, volle U-Bahnen, feiner Regen… ich genieße die englische Atmosphäre, lasse sie auf mich wirken und eine leichte Unruhe macht sich in mir breit, da ich das Gefühl habe viel zu wenig Zeit zu haben, um diese einmalige Metropole in all ihren Facetten erleben zu können. 48 Stunden London ist nicht viel, aber definitiv ausreichend, um sich an Altbekanntem zu erfreuen und Neues zu erleben.
Farbvergleich in der British Library
Gestärkt mit einem English Breakfast geht es per U-Bahn nach King’s Cross & St Pancras International, um den nächsten Tag mit einem Besuch in der British Library zu beginnen. Es steht der Farbvergleich eines Codex aus Genua des 13. Jahrhunderts auf dem Programm und ich darf mit dabei sein, wie Seite um Seite der Originalhandschrift mit den Andrucken verglichen wird. Dieser Schritt im Herstellungsprozess eines Faksimiles ist mitunter einer der wichtigsten Vorgänge, um besonders die Farben, wie auch den Anmut eines Werkes originalgetreu und in bester Qualität wiedergeben zu können. Plötzlich steht die Zeit still, es gibt nur die Handschrift und uns, die Stille der Bibliothek, das Blättern der Buchseiten, vereinzeltes Flüstern, eine Faszination über den Bilderreichtum und die beeindruckenden Details des Manuskripts, absolute Ruhe und Entspannung – Mindfulness im wahrsten Sinne des Wortes.