Ulugh Begs Buch der Fixsterne von Al-Sufi
(Paris, Bibliothèque national de France, Arabe 5036)
Die Faszination des Firmaments
Die Astronomie ist eine der ältesten Wissenschaften mit einer langen Tradition, vor allem begründet im Bestreben des menschlichen Geistes, das Universum in irgendeiner Form zu erfassen und zu verstehen. Nur die Beobachtung und Erforschung der Himmelskörper ermöglichte Kalender und Zeitbestimmung.
Der Alltag der Menschen stand stets in direkter Abhängigkeit von diesen errechneten Rhythmen und den damit einhergehenden Veränderungen der Natur, daher maß man den Himmelskörpern so große Bedeutung zu und verehrte sie oft kultisch. Das große Interesse an Astronomie spiegelt sich schon in der Errichtung bestimmter emblematischer Bauten wie Stonehenge (um 3000–1500 v. Chr.) oder der ägyptischen Pyramiden wider, auch die Himmelsscheibe von Nebra verweist auf die große Bedeutung, die den Himmelskörpern und ihrer Beobachtung schon früh geschenkt wurde. Sowohl für den Alltag, der von den Jahreszeiten geprägt war, wie auch für das religiöse Leben (Bestimmung der Gebetszeit und hoher Festtage) spielte die Astronomie in der christlichen wie islamischen Welt eine entscheidende Rolle.
“Die Religionen zerstreuen sich wie Nebel, die Zarenreiche zerstören sich von selbst, aber die Arbeiten des Gelehrten bleiben für alle Zeiten. Das Streben nach Wissen ist die Pflicht eines jeden Muslims, Mann und Frau.”
Ulugh Beg (1394–1449)







