Städte der Welt

Städte der Welt

Die Beschreibung und Contrafactur der vornembster Stät der Welt, oder, wie der ursprüngliche lateinische Titel lautet, Civitates Orbis Terrarum, ist das umfassendste und bekannteste Buch mit Städteansichten des 16. Jahrhunderts. In sechs ansehnlichen und kostbar ausgestatteten Bänden ist eine Sammlung von Kupferstichen und Städtekarten enthalten, die Kunde von der damals bekannten Welt geben sollte – einschließlich der von den Spaniern und Portugiesen entdeckten, bisher unbekannten Länder und Völker. Die historische und künstlerische Bedeutung dieses Werks ist bis heute enorm.

Art.-Nr.: 62012 - 62017

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DIE WELT, WIE MAN SIE DAMALS KANNTE

Zwei Generationen vor Matthäus Merian schufen der Kölner Theologe Georg Braun und der flämi- sche Kupferstecher Franz Hogenberg ihr großes Ansichtenwerk, das im Lauf der Jahrhunderte zunehmend Berühmtheit erlangte. Es enthält Ansichten und Pläne von Städten aus der ganzen damals bekannten Welt – Civitates Orbis Ter- rarum lautete daher der Titel des 1574 erschie- nenen ersten von sechs Bänden. Die großforma- tigen, akribisch ausgestalteten und farbenfroh kolorierten Bilder sollten zusammen mit anek- dotenreichen Beschreibungen den humanistisch Gebildeten das aktuelle Weltbild vermitteln.

HISTORISCHE DOKUMENTE

Für unsere Kenntnis mittelalterlicher Städte vor den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges und den barocken Umbauten sind diese vor- züglichen Radierungen von immenser Bedeu- tung, zumal sie neben detailgetreuen Bildern von Stadt und Landschaft viele zusätzliche

Informationen liefern: Wappen, Genreszenen aus dem Alltag der Bauern oder Fischer, Ein- wohner, lokale Bräuche, Trachten, Schiffe und Fuhrwerke aller Art etc. In den zugehörigen Texten beschreibt Georg Braun die geografi- sche Lage, die historische Entwicklung und die wirtschaftlichen Verhältnisse jeder abgebilde- ten Stadt lehrreich und amüsant zugleich.

OPUS MAGNUM

Das Druckwerk Civitates Orbis Terrarum umfasst über 600 wirklichkeitsnahe Stadtansich- ten und Stadtpläne mit einem Gesamtumfang von ca. 1600 Seiten im Format 41 x 26 cm. Sie wurden in sechs Bänden zwischen 1574 und 1618 herausgegeben und zeigen alle größeren Städte in Europa, Afrika, Asien und sogar Amerika.

GEORG BRAUN UND
FRANZ HOGENBERG
Der Herausgeber der Civitates Orbis Terrarum war der Kölner Theologe Georg Braun, ein sehr gebildeter Mann, der weit über Köln hinaus

beste Kontakte zu Wissenschaftlern pflegte. 1541 in Köln geboren, war Braun etwa ab 1570 als Geistlicher in verschiedenen Kirchen in Köln tätig. Reisen, meist kirchenpolitische Mis- sionen, führten ihn nach Flandern, Frankreich und Italien. Die Topographie war seine Lieb- lingsbeschäftigung. Er war der Initiator der Civitates; es sollte ein großes Gemeinschafts- werk von Gelehrten und Künstlern werden. Braun war aufgrund seiner guten Kontakte dafür zuständig, die Städte wegen Vorlagen anzusprechen. Idealerweise fand man Künst- ler, die neue Vorlagen erstellten, etwa den flä- mischen Miniaturenmaler Georg Hoefnagel.

Die technische Durchführung oblag Franz Hogenberg, der als Reproduktionsstecher die durchaus unterschiedlichen Vorlagen in ein ein- heitliches Schema umzusetzen hatte. Hogenberg wurde zwischen 1535 und 1540 in Mechelen als Sohn eines Radierers geboren und arbeitete schon früh in England und Flandern, so auch an den Karten für den bekannten flämischen Geographen Abraham Ortelius.

Steckbrief

Steckbrief

Städte der Welt
 

Gewicht8kg
Größe28cm x 41cm
Umfang6 Bände
 1600 Seiten mit mehr als 600 kolorierten Radierungen
Kommentarband40-seitig
Band I enthält die Einleitung für das Gesamtwerk sowie den Katalogteil mit Erläuterungen aller Ansichten des ersten Bandes.
Bände II bis VI jeweils mit Begleitheften mit Quellenangaben und Übersetzungen der Inschriften.
EinbandLederausgabe mit Goldprägung nach dem Originaleinband sowie Goldschnitt.
Artikelnummer62012 - 62017

 

Fragen und Antworten

Wer waren die Hauptbeteiligten an der Erstellung der Civitates Orbis Terrarum/Städte der Welt?

Georg Braun, ein Kölner Theologe, und Franz Hogenberg, ein flämischer Kupferstecher, schufen zusammen mit anderen erfahrenen Künstlern diese Sammlung von Städteansichten: Städte der Welt.

Wann wurde der erste Band der Civitates Orbis Terrarum/Städte der Welt veröffentlicht?

Der erste Band ‘Der Städte der Welt’ erschien 1574.
 

Was war das Ziel der großformatigen und farbenfrohen Bilder in 'Städte der Welt'?

Die Bilder in 'Städte der Welt' sollten den humanistisch Gebildeten der damaligen Zeit ein neues Weltbild vermitteln.

Welche zusätzlichen Informationen bieten die Stadtansichten neben den Bildern von Stadt und Landschaft?

Die Ansichten liefern Informationen wie Wappen, Genreszenen des Alltags, Einwohner, lokale Bräuche, Trachten, Schiffe und Fuhrwerke.

Warum sind die Radierungen aus Civitates Orbis Terrarum/'Städte der Welt'? für das Wissen über mittelalterliche Städte von Bedeutung?

'Städte der Welt' bieten detaillierte Einblicke in das Leben vor den Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges und den barocken Umbauten, was sie zu wertvollen historischen Dokumenten macht.

Wie hat sich die Kartografie und Darstellung von Städten im Laufe der Jahrhunderte entwickelt, und wie wird das Wissen heute vermittelt?

Die Kartografie hat sich von handgezeichneten Stadtansichten wie in Civitates Orbis Terrarum hin zu genauen, digitalen Karten entwickelt. Früher basierten Stadtansichten oft auf künstlerischen Interpretationen und waren eher dekorativ. Heutzutage ermöglicht moderne Technologie, wie Satellitenbilder und geografische Informationssysteme (GIS), präzise und detaillierte Darstellungen von Städten und Landschaften. Das Wissen wird heute über digitale Plattformen, interaktive Karten und spezialisierte Studien vermittelt.

Welche Rolle spielten solche Werke wie Civitates Orbis Terrarum/'Städte der Welt' für die geografische und politische Orientierung von Entdeckern und Regierungen in der frühen Neuzeit?

Werke wie Civitates Orbis Terrarum/'Städte der Welt' spielten eine wichtige Rolle, da sie eine der wenigen verfügbaren visuellen Darstellungen von Städten und Regionen boten. Entdecker nutzten sie, um sich auf ihren Reisen zu orientieren, auch wenn die Karten oft mehr symbolisch als präzise waren. Für Regierungen und Herrscher waren diese Darstellungen von geopolitischer Bedeutung, um das Wissen über fremde Städte und Territorien zu erweitern und politische Machtansprüche zu rechtfertigen.

Wie beeinflusst der Erhalt und die Restaurierung solcher historischer Bücher und Karten unsere heutige Forschung über vergangene Kulturen und Städte?

Der Erhalt und die Restaurierung solcher Werke sind von unschätzbarem Wert, da sie Forschern einen direkten Zugang zu historischen Quellen ermöglichen. Diese Originaldokumente bieten Einblicke in das Stadtleben, die Architektur und die geopolitischen Verhältnisse vergangener Epochen. Durch moderne Restaurierungstechniken und digitale Archivierung kann dieses Wissen nicht nur bewahrt, sondern auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, was die Erforschung und das Verständnis vergangener Kulturen vertieft.

 

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